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Vogelfütterung – alle Tipps für einen guten Start

Draußen ist es frostig, der Schnee steht wieder vor der Tür. Die ganze Landschaft wird kalt gestellt und für Tiere wird es schwieriger Futter zu finden. Das merkt man dann z.B. bei uns auf der Nachtkamera, wenn die Rehe die Fetthennen oder Hortensien anknabbern oder den letzten Salat im Hochbeet. Auch wenn Rehe wahrscheinlich nur eher bei uns auf dem Land zu finden sind, Vögel sind nahezu überall. Der ein oder andere wird sich also die Frage stellen: Füttern – ja oder nein? Wann? Wie? Es gibt da tatsächlich viele Möglichkeiten. Heute gibt es von mir einen kleinen Überblick zum Start: Vogelfütterung für Anfänger.

Füttern – ja oder nein?

Ganzjahresfütterung oder Winterfütterung? Das Thema wird viel diskutiert. Es gibt die einen und die anderen Verfechter. Zwei interessante Artikel habe ich dazu für Dich herausgesucht, wo Du Dir selbst eine Meinung bilden kannst, denn das wäre schon einen eigenen Artikel wert (Naturschutzbund Deutschland, Wildvogelhilfe). Ich möchte Dir heute einen Überblick für den Anfang geben, wenn Du Dich fürs Füttern entschieden hast und jetzt gerne zur Winterfütterung starten möchtest.

Wann sollte ich Vögel füttern?

Du kannst Deine Umgebung wahrscheinlich am besten beurteilen. Finden Vögel im Sommer genug Insekten und anderes Futter? Dann wird die Winterfütterung wahrscheinlich reichen. Starten sollte man hier am besten früher als später, damit die Vögel rechtzeitig vor den starken Frösten und dem Schnee ihre Futterstellen finden. Am besten wäre das schon im frühen Herbst. Wenn Du noch nicht angefangen hast, dann besser heute als morgen.

Schon beim Sonnenaufgang sind die Vögel unterwegs. Daher sollte man bei der Vogelfütterung sicherstellen, dass die Futterstellen schon beim Sonnenaufgang gefüllt sind, ggf. hierzu schon abends auffüllen. An manchen Tagen fülle ich sogar öfter unter dem Tag nach.

Vogelfütterung für Anfänger - alle Tipps im Überblick
Weidenmeise an Futterschale

Wie sollte ich Vögel füttern?

Das Futter für die Vögel sollte nach Möglichkeit an Stellen ausgelegt werden, die vor Wind und Wetter geschützt sind. Dazu sollten sich Vögel an dieser Stelle vor Fressfeinden wie Katzen sicher sein. Ein überschaubare Gelände in der Nähe von einem Baum ist ein geeigneter Raum für Futterhäuser. Ansonsten kommt es auch stark auf die Vögel an, die bei Dir zu finden sind. Körnerfressern wie Sperlingen und Finken z.B. würde das Futterhaus oder ein Silo gut passen. Amseln, Drosseln und z.B. Eichelhäher essen normalerweise vom Boden. Andere wie Meisen und Spechte bevorzugen hängende Futterplätze. Ein guter Start für Anfänger ist also ein Vogelhäusschen und dazu ein paar Meisenknödel in den Bäumen. Am besten so anbringen, dass man gut dran kommt zum Nachfüllen bzw. um leer Knödelsäckchen ab- und neue aufzuhängen.

Vogelfütterung für Anfänger - alle Tipps im Überblick

Bei unserem Vogelhaus haben die Vögel einen guten Überblick und damit einen Schutz vor Feinden. Der Apfelbaum ist nicht weit und so gibt es einen laufenden Flugverkehr von einem noch sichereren Baum zur Futterstelle. Steht das Häuschen noch in der Nähe von einem Fenster oder Balkon, gibt es eine Win-Win-Sitution. Aus für die Vögel sicherer Entfernung, kannst Du sie beobachten und Deinen Kindern die Vogelarten erklären.

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Kohlmeise und Blaumeise an Nusssäckchen

An trockenen Tagen reicht Zur Vogelfütterung auch übrigens eine Schale mit Futter. Die ist bei uns den Vögeln am liebsten. Sie steht direkt neben der Vogeltränke und so haben sie direkt beides in Einem. Wäre zwar für die Katzen erreichbar, aber durch den Rundumblick sind die Vögel schnell gewarnt. Allerdings habe ich da gar nicht an andere Felltiere gedacht. Ein Mäuschen habe ich letztens beim Klauen erwischt. Füttere ich also gleichzeitig die Wühlmäuse…oh nein!!! Sie sollen mit ihrem Kot auch keine Krankheiten an Vögel übertragen, daher werde ich die Schale künftig aufhängen.

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Kohlmeise

Welches Futter ist geeignet?

Beim Futter kommt es grundsätzlich auf die Vögel an. Schau Dich am besten um, welche Vögel bei Dir zu finden sind. Jeder Vogel präferiert etwas anderes. Mit Mischfutterpackungen habe ich bisher allerdings schlechte Erfahrungen gemacht. Bestimmte Körner sind einfach immer liegen geblieben. Ich kaufe jetzt immer jede Futtersorte einzeln und mische selbst je nach Bedarf bzw. Nachfrage der Vögel. Übrigens bei Fütterungsstart habe ich vier Vogelarten bei uns am Futter entdeckt, ein paar Wochen später nun, haben schon neu Vogelarten den Weg zu uns gefunden.

Eichelhäher: Eigentlich finde ich den Vogel etwas rabiat. Er verjagt die Meisen und zieht recht ruppig an den Knödeln oder Nusssäckchen. Aber auch er hat sein Anrecht auf Futter, legt sogar Vorräte an. Obwohl der kaum reinpasst, ist auch er im Futterhäuschen zu finden. Besonders gern mag er Erdnüsse, Walnüsse (ohne Schale oder zumindest halbiert) oder Eicheln.

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Eichelhäher am Nusssäckchen

Finken: Vor Kurzem habe ich Buchfinken bei uns entdeckt, bisher jedoch selten am Futter gesehen. Heute z.B. haben sie in der Wiese heruntergefallene Reste von den Nusssäckchen oder den Meisenknödeln gepickt. Sie mögen gerne ölhaltige Sämereien wie Hanf oder Sonnenblumenkerne. Auch Erdnussbruch oder gehackte Haselnüsse essen sie gern.

Kleiber: Sie essen gern wie Buntspechte, direkt vom Baum. Da dies kompliziert ist zum Auftragen, geht es auch anders…Hauptsache weich. Futterhäusschen und Silos fliegen sie auch an. Bei mir auch die Futterschale, die mit Sonnenblumenkernen, Rosinen, Weichfutter und Nüssen gefüllt ist. Sie nehmen sich auch gerne das Futter mit und legen sich unter Baumrinden einen Vorrat an.

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Kleiber an der Futterschale

Meisen: Blaumeisen, Kohlmeisen, Tannenmeisen und Weisenmeisen sind die üblichen bei uns in der Gegend. Sie mögen gerne mit Fett angereicherte Nahrung wie Meisenknödel oder Futterringe. Als loses Futter lieben sie Sonnenblumenkerne und verschiedene fein gehackte Nüsse. Kohlmeisen kommen sogar mit ganzen geschälten Nüssen zurecht. Meisen picken auch gerne an frischem Obst wie z.B. Äpfeln. Tannenmeisen essen dazu auch auch Hanf und Negersaat.

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Weidenmeise und Blaumeise im Futterhäuschen

Spechte: Vornehmlich sehe ich bei uns Buntspechte. Spechte picken gerne an Bäumen, daher wäre ein Baumstamm mit eingeriebenem Fettfutter praktisch für sie, aber ein wenig umständlich, wie ich finde. Bei uns sind sie gerne an den Meisenknödeln oder den Säckchen mit Nüssen drin. Auch ins Futterhäuschen fliegen sie durchaus.

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Buntspecht am Meisenknödel

Sperlinge: Feldsperlinge oder Haussperlinge sind bei uns meistens im Sommer zu sehen. Im Winter bisher seltener. Sie essen vielseitig, von Fettfutter, über Meisenknödel, Sonnenblumenkernen, Samen, gequollene Haferflocken, ungeschwefelte Rosinen bis zu getrockneten Beeren. Frische Äpfel sind auch ok.

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Feldsperlinge in Gruppe beim Aufpicken der Reste vom Meisenknödel

Finden sich bei Dir noch andere Vogelarten, kannst Du bei der Wildvogelhilfe nachlesen, was sie gerne mögen. Zusammengefasst lässt sich für die Vogelfütterung sagen, dass als loses Futter die günstigste Variante Sonnenblumenkerne sind, die ergänzt werden können mit Nussbruch und z.B. Rosinen oder Weichfutter (Haferflocken etc.). Bei uns fliegen die Vögel am liebsten das lose Futter und die Nusssäckchen an. Als zweite Wahl auch die Meisenknödel und hier am liebsten die grünen (weiß auch nicht wieso, gelbe und weiße als dritte Wahl). Wer es hübscher mag am Baum, steckt die Meisenknödel in Silos bzw. Spender.

Vogelfütterung für Anfänger - alle Tipps im Überblick
Blaumeise und Tannenmeise zu Besuch am Meisenknödelspender

Bei neuen Fütterungsarten dauert es immer auch ein wenig, bis die Vögel sich dran trauen. Am Vogelhäuschen waren sie gleich am ersten Tag. Bei den Meistenknödeln hat es schon ein paar Tage gedauert. Beim Meisenknödelspender auch. Gib also jeder Neuheit ihre Zeit.

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Kohlmeisen beim Naschen

Vorsicht Allergiker!

Solltest Du allergisch auf eines der Futtersorten sein, dann solltest Du besser Handschuhe beim nachfüllen oder anbringen des Futters sein. Mein Sohn ist allergisch gegen Erdnüsse, normalerweise nur, wenn er sie isst. Er hat ein paar mal beim Nachfüllen des Futters samt Erdnüssen geholfen und da war nichts. Einmal jedoch kamen sein üblichen Hautreaktionen im Gesicht. Daher lasse ich ihn nur noch alle anderen Futtersorten füllen, Erdnüsse übernehme ich.

Wie bewahre ich Vogelfutter auf?

Ein ganz wichtiges Lessons-Learned von uns! Glaubt mir, die Erfahrung erspare ich Euch gerne! Normalerweise bewahre ich das Vogelfutter in der Garage auf, aber das Futterhäuschen steht eigentlich näher am oberen Ausgang des Hanghauses. Daher hatte ich einen Beutel mit Sonnenblumenkernen im Haushaltsraum. Schlechte Idee! Offene Beutel nie im Haus aufbewahren. Lebensmittel-Motten sind hier vorprogrammiert. Daher am besten immer in geschlossenen Behältern aufbewahren.

Wichtiger Tipp zum Aufbewahren von Vogelfutter! Nie offene Behälter im Haus stehen lassen.

Ich nutze dazu Weckgläser oder große Schraubgläser, die dann auf dem Balkon stehen habe. Hier komme ich schnell dran und alles ist sauber und sicher verstaut. Fülle ich draußen nach, nehme ich mir das Futter aus den Gläsern in einer Schüssel mit raus.

Was ist sonst noch bei Vogelfütterung zu beachten?

Die Vögel sollen ja gut durch den Winter kommen bzw. genug Futter finden. Sie sollten auch gesund durch das Jahr gehen. D.h. Sauberkeit ist enorm wichtig. Vogelkot, insbesondere am feuchten Futter kann Krankheitserreger auf Vögel übertragen. Daher sollten Futterstellen regelmäßig gesäubert werden. Reste von Fettfutter, die ranzig werden könnten oder schimmeln könnten, gilt es weg zu kratzen. Zum Schutz vor Nagern, sollten Futter-Stellen so stehen bzw. besser hängen, dass diese nicht dran kommen und das Futter verunreinigen können.

Nun steht also der ersten Vogelfütterung nichts mehr im Wege. Für den Anfang findest Du Futter in Supermärkten rund ums Jahr. Größere und günstigere Mengen kannst Du auch in Baumärkten finden, z.B. 25kg Sonnenblumenkerne für 20€, 2,5kg Erdnüsse für ca. 10€, Meisenköndel 0,25€ das Stück. Qualitativ hochwärtigeres und spezielleres Futter ist im Tierhandel zu haben. Nun aber viel Spaß beim Beobachten der Vögel. Für mich ist das Entspannung pur.

Kommt bei Dir das Vogelfutter gut an und Du hast Zeit und Lust auf Neues, dann kannst Du den Vögeln auch selbstgemachtes Vogelfutter anbieten. Mein Sohn und ich haben es ausprobiert und berichten darüber hier auf dem Blog.

Du findest mich auch auf Instagram und Pinterest!

2 Kommentare

  • katrin

    oh du hast den Vögeln ja viel zu bieten, da musst du auch ordentlich heranschaffen. Wo kaufst du das Futter ein? und was denkst Du verfütterst du so über den Winter?
    Ich finde es unter der Woche so schade, dass ich die Vögel nicht beobachten kann. Ich gehe und Komme im Dunkeln und verpasse die Schlacht am Büffet.
    Da freue ich mich doppelt aufs Wochenende! Diese Woche fängt es schon morgen an, aber eine lange To do Liste liegt schon bereit.
    LG Katrin aus K.

    • Eva

      Hallo Katrin,
      bisher kaufe ich tatsächlich einfach im Supermarkt ein. Gar so viel geht gar nicht und die Meisenknödel reichen lang. Eine große Packung Sonnenblumenkerne a 25kg gibt es günstig im Baumarkt. Ich habe spät angefangen dieses Jahr, vielleicht erst vor sechs Wochen und bisher ca. 20-30€ ausgegeben, denke ich. Das ist echt schade, dass Du sie nicht sehen kannst, aber am Wochenende dann!
      LG Eva

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