Bienen

Honigernte – das flüssige Gold!

Die Bienchen waren fleißig dieses Jahr! Fast hätten wir es nicht erwartet, nachdem beide Völker dieses Jahr geschwärmt sind. Nun konnten wir doch tatsächlich im Mai das erste Mal Honig ernten. Letztes Jahr hatte es im Frühjahr noch nicht geklappt, nur im Sommer. Die Honigernte ist DAS Erlebnis, schließlich arbeitet man das ganze Jahr irgenwie drauf hin, oder?

Wann und wie erfolgt die Honigernte?

Honig kann bis zu ein bis zwei Mal im Jahr geerntet werden. Einige Wenige schaffen es sogar öfter. Unter günstigen Bedingungen erntet man nach Tracht-Ende. Eine Tracht ist eine bestimmte Nektar-Quelle für Bienen, z.B. Obstbaumblüte, Rapsblüte, Wiesenblumenblüte etc. Dieses Jahr war günstig für uns, weil wir viele Rapsfelder um uns herum hatten, dazu kam natürlich die wunderbare Obstblüte und all unsere Bienenpflanzen. Raps kann man allerdings aufgrund der Anzahl der Blüten kaum mit etwas anderem schlagen. Hinzu kam, dass das Wetter im April bombastisch war, die Bienen sind nur so geflogen und haben selbst nicht so viel verbraucht. Für die Sommerernte sieht es derzeit schlecht aus. Dafür war das Wetter im Mai und Juni nicht gut genug. Damit man ernten kann muss der Nektar der Blüten von den Bienen zu Honig verarbeitet und verdeckelt worden sein, damit er reif zum Ernten ist. Der Wassergehalt des Honigs muss sinken, sonst gärt er. Bei ca. 2/3 verdeckelter Wabe sollte der Wassergehalt in Durchschnitt passen. Optimal ist es, wenn er bei unter 18% liegt. Dies kann z.B. mit einem Refraktometer überprüft werden. Bei dieser Ernte hat es 15,3 angezeigt. Passt!

Honigernte

Übrigens haben wir bei der Honigernte mit einer Bienenflucht gearbeitet. Ca. 18 Stunden vorher haben wir Bienenfluchten in den Deckel mit zwischen Brutraum und Honigraum eingefügt. So können die Bienen beim Schichtwechsel nur aus dem Honigraum rausfliegen und keine neuen wieder herein. Damit sind im Honigraum weniger Bienen, die man dann einfach abfegen und die Rähmchen leichter entnehmen kann.

Honigernte

Bei dieser Honigernte konnten wir 15 Rahmen entnehmen und in einer Transportbox zum Imker-Onkel bringen. Er hat eine spezielle Küche fürs Schleudern und das passende Gerät.

Waben entdeckeln

Um Honig schleudern zu können, muss man als erstes die Waben entdeckeln. Dazu braucht man ein spezielles Gestell und einen Endeckelungsgabel. Es ist gar nicht mal so kompliziert, dauert aber seine Zeit. Im nächsten Bild siehst Du links oben die schon entdeckelten Honigbereiche und rechts den noch verdeckelten.

Honigernte

Das Meiste hat der Imker-Onkel für uns gemacht, aber kurz hat mich mein Kleiner auch mal anpacken lassen. Sehr spannend!

Honigernte

Mein Neffe hat unterdessen laufend vom den Honigwaben genascht und war dann bald wie ein kleines Duracel-Häschen im Haus unterwegs.

Honig schleudern

In der Küche stand die Handschleuder, in der vier Rahmen gleichzeitig geschleudert werden können. Die entdeckelten Rahmen werden Stück für Stück in die Schleuder gesteckt.

Honig schleudern

Die Schleuder hat von oben ein Fenster, so kann man richtig gut beobachten, wie die Honig aus den Rahmen gegen die Wand der Schleuder geschleudert wird.

Honig schleudern

Mit einer Kurbel wird die Schleuder in Gang gesetzt. Nach einigen Minuten werden die Rähmchen dann nochmal umgedreht und der Vorgang wird wiederholt. Mit unseren 15 Rähmchen multiplizierte sich diese Arbeit also noch mit vier. Insgesamt waren wir schätzungsweise 1,5-2 Stunden dort.

Honig schleudern

Hier siehst Du, wie das flüssige Gold aus der Schleuder durch den Sieb in den Eimer fließt. Dabei werden die restlichen Wachsbröckchen heraus gefiltert. Auch an dieser Stelle kann man erkennen, ob der Wassergehalt stimmt. Bildet sich beim Abfließen des Honigs eine Pyramide und kein Krater, dann ist das auch ein Zeichen für reifen Honig.

Honig schleudern

Bis der ganze Honig letztendlich aus der Schleuder geflossen ist dauert es eine Weile. In der Zwischenzeit haben wir die geschleuderten Waben in die Honigräume zurück gebracht und meine Schwägerin hat später den Honig beim Onkel abgeholt. Die Bienen schlecken den restlichen Honig aus, reparieren die Waben und füllen gleich wieder neu…naja, zumindest, wenn das Wetter passt.

Ganze 20kg Honig auf die beiden Völker, bedeutete schon im Mai eine höhere Ernte als im gesamten letzten Jahr. Der frühe Honig kristallisiert schneller und muss öfter gerührt werden. Noch ist er im Eimer, schon drei Wochen etwa und sieht bisher jedoch sehr gut aus. Gläser habe ich nun auch und kann bald abfüllen. Die Familie freut sich bereits.

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2 Kommentare

  • nina. aka wippsteerts

    absolut faszinierender Bericht!
    Gern hätte ich da auch etwas genascht, mir ein Stück abgebrochene Wabe als Kaugummi in den Mund gesteckt…
    (also wenn so ein Stück abgebrochen wäre… sonst nur genascht)
    Ich drücke Euch die Daumen, dass es weiterhin gut blüht und entsprechend genug Tracht da ist

    Liebe Grüsse
    Nina
    ps
    den Beitrag kannst Du morgen toll beim *Naturdonnerstag* verlinken

  • Katrin

    oh ja Honigschleudern, das war immer ein Erlebnis. Ich habe den frisch geschleuderten Honig am liebsten genascht, danach mochte ich ihn gar nicht so sehr.
    Ich wünsch euch weiter viel Erfolg damit!
    LG Katrin aus K.

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