Sommerflieder jetzt schneiden!
Februar ist die Zeit des Schneidens. Der Obstbaumschnitt steht an, Hecken- und Strauchschnitt im größeren Maße muss noch bis Ende des Monats erfolgen. Danach ist er bis Ende September aufgrund des Vogelschutzes verboten. Bei manchen Sträuchern ist ein Schnitt nicht nötig, bei manchen sollte jedoch stark zurück geschnitten werden, wenn man einen blütenreichen Strauch haben möchte. Hierzu zählt neben der Rispenhortensie z.B. auch der Sommerflieder buddeja davidii. Dieser wird am besten bis Ende Februar gekürzt. Je früher, desto früher kommt die Blüte.
Sommerflieder – Buddleja davidii
Der Sommerflieder (Buddleja davidii) ist ein schöner blühender Strauch und ein wahrer Schmetterlingsmagnet. Deswegen wird er auch Schmetterlingsflieder genannt. Er blüht wunderbar lang, tweilweise schon ab Juni bis Ende September, steht gerne sonnig und ist ansonsten recht anspruchslos. Bei mir im Hang stehen drei verschiedene Sorten.
Kräftig pink ist die Sorte Royal Red. Eine intensive Farbe, die sich ganz wunderbar im Beet abhebt. Sie passt in der Vase hervorragend zu vielen anderen Schnittblumen.
Ein richtig schönes kräftiges Lila hat die Sorte Black Knight. Wie die anderen Sorten duftet er schön. Die Rispen beim meinem Strauch sind besonders lang.
Die Sorte Flower Power hat gleich mehrere Farben in Einem. Die Blütenbasis ist anfangs rosa und bekommt dann eine orangene Färbung. Die Spitzen bleiben lila. Sehr, sehr spannend.
Sommerschnitt des Sommerflieders
Unterm Jahr wird der Sommerflieder nicht wirklich geschnitten. Man entfernt nur die verblühten Rispen und sorgt damit, dass neue Blüten nachkommen. Die ersten Rispen sind dabei besonders lang und groß. Die nachfolgenden werden kleiner und kürzer. Außerdem vermeidet man durch diesen Schnitt, dass sich Samen entwickelt und der Strauch sich damit im Garten “verteilt”.
Etwa diese Größe haben meine Schmetterligssträucher im Juli gehabt und das im zweiten Jahr. Sie haben mich durchaus schon überwachsen.
Winterschnitt des Sommerflieders
Jetzt im Spätwinter sieht mein kleinster Strauch dann so aus. Lange dünne Triebe teilweise verästelt. Das Laub größtenteils abgeworfen und neue Blatt entwickeln sich gerade.
Das ist der Strauch aus dem oberen Bild aus dem Sommer. Sehr viele Äste, teilweise kreuz und quer. Einige liegen am Boden. Hier habe ich etwas mehr ausgedünnt.
Der Sommerflieder bildet seine Blüten am neuen Holz. Das heißt, dass die frischen Knospen, die im Winter zu sehen sind, zu neuen Trieben werden, die dann am Triebende und an Seitentrieben blühen. Der Rückschnitt im Spätwinter führt dazu, dass der Strauch verjüngt wird, sich mehr verzeigt und man im Sommer deutlich mehr Blüten erhält. Dazu vermeidet man eine Verkahlung am unteren Strauch. Kürzt man alle vorhandenen Blütentriebe stark ein, treibt der Flieder wieder kräftig aus mit langen neuen Trieben und großen Blütenkerzen. Hierzu wird reicht es, wenn man von unten her pro Trieb zwei Augen stehen lässt.
Zusätzlich schneidet man alle nach Innen liegenden Äste und Konkurrenztriebe komplett ohne Stummel weg. Denn aus jedem Stummel wachsen zwei neue Triebe und wenn diese ungünstig liegen, hat man bald zwei ungünstige Äste. Einen richtig guten Artikel findest Du beim Gartenjournal mit passenden Zeichnungen zur besseren Vorstellungskraft. Ganz junge Flieder können auch später geschnitten werden (April/Mai) und bekommen einen sogenannten Aufbauschnitt in den ersten vier Jahren, so sorgt man für ein gutes Grundgerüst. Dabei wird am Anfang tiefer geschnitten und später werden die Leitäste Stück für Stück länger gelassen.
Der Rückschnitt sollte an frostfreien trockenen Tagen erfolgen, mit sauberem Werkzeug und wie bereits erwähnt am besten bis Mitte Februar, damit der Strauch noch genug Zeit hat bis zum Sommer, um neu auszutreiben und die Blüte sich nicht zu stark nach hinten verschiebt. So sieht jetzt einer meiner Sträucher aus und mir kommen kurz immer die Tränen, wenn ich ihn so sehe. Plötzlich wird das Beet auch viel kahler und man glaubt in dem Moment nicht, dass es nochmals was wird. Wahrscheinlich hätte ich dennoch sogar viel mehr abschneiden bzw. ausdünnen sollen. Bin schon sehr gespannt auf das Ergebnis im Mai/Juni und lerne daraus wieder fürs nächste Jahr.
Ein jährlicher starker Rückschnitt bedeutet allerdings auch, dass der Flieder sich mit den Jahren stark verästelt und somit regelmäßig ausgelichtet werden muss. Man sollte beim Schnitt also immer auf eine gesunde Mischung aus Kronenaufbau und Blütenwachstum achten. Dazu variiert man in der Schnitthöhe und schneidet z.B. die äußeren Triebe stärker zurück als die inneren. Triebe die besonders günstig liegen, kann man sogar nur um ein Drittel kürzen. Es ist immer eine kleine Überwindung so viel zu schneiden, aber es lohnt sich! Viel Spaß bei der Arbeit!
3 Kommentare
katrin
ich habe einen Minisommerflieder, aber nach deinem Bericht, werde ich ihn mal auch etwas zurückschneiden damit er wieder fleißig blüht.
LG Katrin aus K.
Eva
Hallo Katrin,
meine Schwiegermama hat auch eine kleine Sorte. Es schadet nicht, ihn ein wenig zu stutzen.
Viele Grüße,
Eva
Eva
Test