Grünkohl-Chips
Letztes Jahr haben wir mit unseren Hochbeeten angefangen. Wir pflanzten alles voll, dass wir kurzfristig essen können und haben nicht so sehr an den Winter gedacht. Dieses Jahr wollte ich es besser machen. Frühzeitig sollte Gemüse ins Beet, das im Winter geerntet werden kann. Ich muss sagen, es hat nur bedingt geklappt. Zum Einen war dann irgendwie doch nicht genug Platz, um zum richtigen Zeitpunkt etwas anzusäen, dann gingen einige Saaten nicht auf. Setzlinge fürs Wintergemüse gab es in unseren Gärtnereien so gut wie keine. Was allerdings dann recht gut funktioniert hat, waren Grünkohl und Wirsing.
Zwischenzeitlich dachte ich schon, das wird nichts. Sehr viele Larven von Kohlweißlingen haben beide Kohlarten geradezu verschlungen. Aber wie kann man da böse sein, wenn man so auf Schmetterlinge steht?
Es heißt ja, Grünkohl erntet man erst nach dem ersten Frost. Bei dem recht kühlen Winter gab es den auch schon und auch schon mal Schnee. Beides haben die Winterkohlarten gut überstanden und wachsen weiter. Dass Frost an sich den Grünkohl besser schmecken lasse, ist allerdings nicht bewiesen. Es kommt allein auf die spätere Ernte und die kühleren Temperaturen an, bei diesen bildet die lebende Grünkohlpflanze mehr Traubenzucker.
Mit richtigem Wintergemüse ist es so, eigentlich gibt es keines, das wir speziell in unserer Küche bisher verwenden. Grünkohl haben wir bisher nicht gekocht, Wirsing gab es bisher hauptsächlich bei der Schwiegermama. Probieren wollte ich es dennoch mal und sonst passiert ja eh nicht viel im Hochbeet. Da ist ein absoluter Dörrfan bin, wollte ich vor allem das Dörren von Grünkohl schon immer gerne ausprobieren.
Nun war es also soweit. Ich habe die äußersten Blätter für meine ersten Chips verwendet und so bleibt noch genug im Hochbeet.
Grünkohl-Chips
Zutaten:
- Grünkohl
- Olivenöl
- Gewürze: Salz, Paprika oder freit nach Lust und Laune
Die Vorbereitung ist denkbar einfach. Dazu die Blätter von den dicken Stilen befreien, ggf. auch von dickeren Blattrispen und in kleine Stücke von ca. 5x3cm schneiden oder rupfen. Aus dem Öl und den Gewürzen eine Marinade mischen und die Blätter darin wälzen. Nun alles auf die Dörrgitter verteilen und bei ca. 45 Grad, ca 2-3 Stunden dörren. Fertig!
Erstaunlich wie schnell man diesen gesunden Snack zubereiten kann. Obst und anderes Gemüse ist ja meist viel länger im Dörrautomaten. Grünkohl enthält vergleichsweise viel Vitamin C. Aber auch Vitamine A, E, Folsäure, Kalzium, Kalium und Magnesium sind gut enthalten. Man sagt Grünkohl auch die Vorbeugung von Krebs zu, sowie die Senkung des Cholesterinspiegels und der Blutwerte zu. Bewiesen ist es zwar nicht, aber den enthaltenen Elementen haben nach Studien wohl diese positiven Eigenschaften. Aber ist es auch lecker?
Ich muss sagen, ich bin von den Grünkohl-Chips wirklich positiv überrascht. Die gedörrten Chips sind tatsächlich schön crunchy und man kann gut mit der Würze spielen, auch mal gemahlene Nüsse oder mehr Schärfe probieren. Die schmecken nicht neutral, sondern haben einen leichten Eigengeschmack. Gut, dass wir noch noch einige Blätter im Garten haben. Hast Du auch noch welche? Dann probiere es aus.