Hagebuttenpulver selber machen -

Seit mehreren Wochen hört es nicht mehr auf: Husten, Schnupfen, Halsweh und Fieber. Wir können ja schon froh sein, dass es nicht schlimmer wird. Die Kinder sind kontinuierlich krank und damit auch meistens ich. Doch jetzt ist Schluss! Wir bauen uns unsere eigene Vitamin C-Bombe. Ja, das geht und sogar ganz ungefährlich mit ganz natürlichen Mitteln, genauer gesagt mit Hagebutten. Dafür haben wir jetzt die richtige Jahreszeit. Hagebutten sind reich an Vitamin C und für eine konzentrierte Power verarbeiten wir sie zu Hagebuttenpulver.

Hagebutten

Die Früchte von verschiedenen Rosenarten bezeichnet man als Hagebutten. Die geläufigsten sind wohl die der Hundsrose. Die Wild- und Heckenrose ist eine tolle Nahrungsquelle und ein schützendes Gehölze für verschiedene Tierarten, vor allem für Vögel. Im Sommer blühen die Büsche wunderbar und im Herbst entstehen aus dem fleischigen Blütenboden die Hagebutten. Die roten Früchte enthalten viele kleinen Nüsse, die Kerne. Sie sind mit feinen widerhakigen Härchen bedeckt, die bei Hautkontakt zum Juckreiz führen können. Bei der Verarbeitung der Hagebutten möchte man daher die Härchen entfernen.

Hagebutten werden zwischen Oktober bis November reif und können bis ins Frühjahr geerntet werden. Je später sie gepflückt werden, desto süßer sind sie. Allerdings werden sie weicher und falls Du Härchen und Kerne entfernen willst, wird dies schwieriger. Es wird empfohlen die Hagebutten nach dem ersten Frost zu sammeln oder den Frost-Effekt 24h in der Kühltruhe nachzuempfinden.

Hagebutten als Vitaminbombe

Die Früchte sind nicht nur reich an Vitamin C und zwar mehr als 20 Mal so viel wie Zitronen, sondern enthalten unter anderem auch Vitamin A, B1 und B2. Vitamin A ist wichtig für Zellerneuerung und für die Sehkraft. DER Unterstützer des Immunsystems sowie des Knochen- und Zahnaufbaus ist das Vitamin C. Die B Vitamine 1 & 2 helfen beim Energiestoffwechsel und beim Nervensystem bzw. bei der Entgiftung. Die Kerne sind nicht nur Vitamin C-reich, sondern enthalten auch Galaktolipide. Diese wirken entzündungshemmend und schmerzlindernd. Daher werden sie gern als Mittel gegen Arthrose und Rheuma verwendet.

Es gibt viele Möglichkeiten diese Vitamin-Kostbarkeit zu verarbeiten, z.B. Mus, Konfitüren, Liköre, Tee oder eben Hagebuttenpulver.

Hagebuttenpulver herstellen

Als wildwachsende Pflanze habt ihr Hagebutten vielleicht sogar im Garten. Ansonsten wachsen sie oft wild an Wald- und Wegrändern und sind mit ihren roten Früchten schnell zu erkennen. Einfach pflücken (Vorsicht Stacheln!) und Dein Wundermittel selbst herstellen. Dafür brauchst Du noch nicht mal viel:

Hagebutten
Messer
ggf. Sieb
Gewürzmühle

Als erstes werden die Hagebutten gründlich gewaschen und getrocknet. Der Blütenansatz und die Stengel werden weggeschnitten.
In vielen Rezepten wird nun die Hagebutte der Länge nach aufgeschnitten. Die Kernen und Härchen werden vor der Weiterverarbeitung entfernt. Aber wisst ihr was? Das ist mir viel zu aufwendig und außerdem sind doch die Kerne besonders wertvoll. Daher gehe ich anders vor. Die Hagebutten werden in Scheiben geschnitten und im Dörrautomaten bei kleiner Temperatur (40-45 Grad) getrocknet, so dass möglichst wenige Vitamine verloren gehen.

Dies dauert mehrere Stunden. Einfach zwischendurch die Konsistenz prüfen. Die Hagebutten sollten rasseltrocken sein.

3. Die getrockneten Hagebutten werden nun in einer Gewürzmühle oder Küchenmaschine leicht zerkleinert und nun folgt mein besonderer Schritt!!

Die zerkleinerten Früchte inklusive der Kerne werden gesiebt. Klingt auf den ersten Blick komisch, weil die groben Stücke und die Kerne ja nicht durch das Sieb gehen, aber…

…schüttet ihr die Hagebuttenstückchen und -kerne wieder in den Mixer und dreht das Sieb um, seht ihr die ganzen Härchen dran haften.

Das unschöne Juckelement wurde durch diesen Schritt größtenteils herausgefiltert. Den Vorgang kann auch gerne nochmal wiederholt werden. Das Hagebuttenpulver ist somit wesentlich schneller gemacht und enthält dennoch kaum Haare, dafür aber die wertvollen Kerne.

4. Als nächstes werden die gefilterten groben Stücke und Kerne weiter mit der Gewürzmühle zu einem feinen Pulver gemahlen. Dieses wird nochmals für 1-2 Stunden getrocknet, um die restliche Feuchtigkeit zu entfernen und damit das Pulver haltbarer zu machen. Das Pulver nun einfach in einem Schraubglas aufbewahren.

Ich nehme morgens immer einen Teelöffel Pulver und peppe damit meinen Joghurt mit Müsli auf. So starte ich gleich mal vitaminreich in den Tag. 5-10g am Tag werden empfohlen. Die Krankheiten sollten damit hoffentlich bald ein Ende nehmen.