Mein Gartentipp: Prachtscharte -

Noch hat die Blühzeit nicht angefangen, aber deswegen stelle ich Dir diese tolle Pflanze auch jetzt schon vor. Vielleicht findest Du ja noch eine getopfte zum Einpflanzen und kannst sie noch diesen Sommer genießen. Von welcher Pflanze ich hier spreche? Von der Prachtscharte. Der Name hat mich nicht unbedingt begeistert…Prachtscharte…hmmm. Den botanischen Namen ‘Liatris Spicata’ finde ich schon viel reizvoller. Mein Vater hatte mir einmal Knollen mitgebracht aus einem Discounter und das Foto hat mich anfänglich nicht angesprochen, aber nun freue ich mich schon jedes Jahr sehr auf die besonders Blüte. Am besten zur Geltung kommt sie, wenn man sie in einer kleinen Gruppe pflanzt.

Die Prachtscharte gehört zu den Korbblütlern und wird bis zu 1,2m hoch. Sie besteht aus einer horstig wachsenden Basis, die gräserähnlich wirkt. Daraus entspringen unverzweigte straff aufrecht wachsende Stängel mit ährigen Blütenständen. Sie sind für mich schon recht einzigartig.

Die Ähren werden rund 20cm hoch, blühen von Juli bis September und bestehen aus vielen kleinen Blütenkörbchen. Das Besondere ist, dass sie im Gegensatz zu vielen anderen Pflanzen von oben nach unten aufblüht. Du kannst es auf dem folgenden Bild erkennen. Zuerst wird die Spitze buschig, anschließend öffnen sich nach und nach die Körbchen, bis der gesamte Blütenstand wie eine schlanke bunte Bürste aussieht. Dies braucht einige Tage.

Sie blühen je nach Sorte in rosa, lila oder weiß. Die meisten Prachtscharten in meinem Garten sind lila, aber auch die weißen machen eine gute Figur. Die spannenden Blütenstände lassen sich auch sehr gut als Schnittblumen verwenden.

Zu den hohen Sorten gibt es auch niedrige Exemplare, die nur ca. 40cm hoch werden, wie die Sorte Kobold. Perfekt für die vordere Reihe im Beet.

Prachtscharten mögen es warm und sonnig. Sie stehen gerne in lockerer, nährstoffarmer- und humusreicher Erde, frisch bis feucht. Längere Trockenheit vertragen sie angeblich nicht so gut. Hat ihnen in meinen Hängen bisher allerdings nicht groß geschadet. Ich finde sie recht pflegeleicht. Was sie auch nicht vertragen ist Staunässe, daher sind sie an sich frosthart, aber nur wenn der Winter nicht zu feucht ist bzw. es einen guten Wasserabzug gibt. Die Staude überwintert über knollenartig verdickte Rhizome.

Was ist jetzt das Tolle an der Prachtscharte? Sie ist ein absoluter Schmetterlingsmagnet. Kaisermantel, Distelfalter, Ochsenauge, Kleiner Fuchs….alle baden in ihrem reichen Nektar. Eine tolle Gelegenheit die Vielfalt der Flattermänner im Garten zu betrachten. Auch Bienen und Hummeln ziehen die Blütenstände magisch an.

Dabei ist zur Pflege der Pflanze nicht viel zu tun. Es reicht ein Rückschnitt der Blüten nach dem Abblühen oberhalb der Blätter. So verhindert man die Samenbildung und gibt ihnen damit mehr Kraft fürs Überwintern und den Start im Frühjahr. Im Spätherbst oder Frühjahr erfolgt dann ein kompletter Rückschnitt auf 5cm.

Positiv hervorzuheben ist auch, dass die Prachtscharte kaum von Schädlingen wie Schnecken oder Läusen befallen wird auch Dünger braucht die Pflanze nicht. Allerdings ist Vorsicht bei Wühlmäusen geboten, ggf. wie Tulpen in Pflanzschalen einsetzen. Bei mir haben die Mäuse allerdings noch keinen Schaden angerichtet.

Alle 5 Jahre sollte die Staude geteilt werden. Dazu vorsichtig ausgraben, die Wurzeln teilen und wieder einsetzen. Solltest Du Knollen kaufen können, sind sie für die Herbstpflanzung gedacht. Samen erhältst Du, wenn Du die abgeschnittenen Rispen kopfüber trocknest und die Samen schließlich auffängst. Die Literatur ist allerdings gespalten was das Aussäen anbelangt 😉 Manche empfehlen das Aussäen im Herbst, manche ab März, manche gar Ab April oder Mai an Ort und Stelle. Leicht mit Erde bedeckt und gut angegossen. Ggf. wird dabei die Pflanze nicht gleich im ersten Jahr blühen, sondern erst ab dem 2. Jahr.