Unser Corona Tiergarten
Es ist jetzt noch gar nicht so lange her, dass Corona so richtig bei uns in Deutschland eintrat. Dennoch kommt es einem dann doch wie eine Ewigkeit vor, wenn die Welt quasi still steht….wenn das Kind nicht in den Kindergarten kann und wenn man fast nirgendwo hin kann und niemanden besuchen. Wir haben einen großen Garten und viel Auslauf sozusagen, aber irgendwann wäre was Neues bzw. was anderes doch ganz schön. Unser Kleinster ist 1 1/4 und tatsächlich habe ich mich aufs Frühjahr gefreut, um ihm zum ersten Mal verschiedene Tiere im Tiergarten zeigen zu können…jetzt wo er ruhig und staunend die Welt entdeckt. Als es warm genug wurde, ging es nicht mehr. Alles geschlossen. Seit heute dürfen sie wieder öffnen unter Auflagen. Bei uns in Bayern dürfen sie das noch nciht. Jetzt muss ich erstmal prüfen, wie und wann es mit allen Tiergärten bzw. -gehegen hier so ist und will ich jetzt schon direkt hin? Ich weiß es nicht. Zum Glück ist für den Anfang auch hier etwas los. Wir haben unseren eigenen Corona Tiergarten.
Tiere in unserem Garten
Zu allererst wohnen wir ja direkt am Wald, zaunlos, mit weiten Wiesen und Feldern vor uns und eben dem Wald hinter uns. So sehen wir immer wieder Rehe am Haus vorbei laufen oder auf den Wiesen grasen. Sie besuchen leider auch nachts den Garten, aber gut, das ist eine andere Geschichte. Die Kinder freuen sich auf jeden Fall riesig, wenn wir beim Frühstücken Rehe sehen. Auch Hasen hoppeln schon mal vorbei, allerdings sind diese meist schneller als ich mit der Kamera.
Wilde Katzen gibt es hier auch, nur sind sie recht scheu tagsüber und schleichen meist nur nachts ums Haus. Scheu sind auch die Zaunechsen, aber wenn man sich leise und ruhig anschleicht, vor allem im Kräutergarten, dann kann man sie beobachten. Für meinen älteren Sohn ist das schon wie Schatzsuche und selbst der Kleine weiß schon wo sie meistens sind.
Vögel haben wir schon recht viele in unserem Corona Tiergarten und es macht uns immer wieder Spaß neue zu entdecken. Unsere Futterstellen besuchen sie jetzt im Frühjahr selten, aber am Vogelbad kann man sie schon ganz gut beobachten. Übrigens ist am Wochenende vom 8.-10.5. wieder Stunde der Gartenvögel. Du kannst Dich bei NABU schlau machen und bei der Vogelzählung mitmachen.
Wenn wir durch den Garten schlendern und schauen was so blüht, schauen wir auch gern genauer hin, da die meisten Stauden im Garten insektenfreundlich sind: Käfer, Hummeln und natürlich auch Schmetterlinge. Die Saison geht ja jetzt los und da gibt es bald noch viel mehr zu beobachten.
Am meisten finden sich natürlich Bienen bei uns. Meine Schwägerin hat zwei…bzw. mittlerweile drei Völker hinter unserem Haus und sie fliegen gerne unsere Obstbäume und diversen Stauden an. Es summt und brummt. Hin und wieder gibt es dann noch ein Spektakel wie hier im Bild, wenn die Bienen schwärmen. Bald werde ich da noch mehr drüber berichten.
Da wir auf dem Land leben, sind Spaziergänge ins oder ums Dorf auch ohne große Abstandsproblematiken locker möglich. Neben der Baustelle, die wir dabei fast täglich besuchen, sind die diversen Tiere eine Anlaufstelle auf unseren Spaziergängen.
Tiere auf dem Spaziergang
Auf dem Weg durchs Dorf ist kommen wir an einigen Hunden und Katzen vorbei. Hier geht der Corona Tiergarten in die zweite Runde. Hunde und Katzen sind schon recht spannend, doch am liebsten landen wir bei den Pferden. Es gibt gleich zwei Familien, die Pferde halten und so ist die Wahrscheinlichkeit hoch, auch welche aus der Nähe zu sehen. Auch wenn wir sie bei fast jedem Spaziergang sehen, wir es meinen Söhnen nicht langsweilig sie zu sehen.
Ganz neu entdeckt haben wir auf dem Weg einen Hühnerhof. Hühner haben zwar auch mehrere Familien, nur sind die meisten dann doch auf dem Hof versteckt. Eine Schar von Hühnern mit Hahn liegt allerdings direkt am Weg zu den Pferden und sie ziehen die Kinder magisch an, vor allem wenn das Gegacker anfängt.
Kühne und Ziegen wären auch noch in der Nähe. Allerdings sind wir meist mit Kinderwagen und Laufrad unterwegs und wohnen recht hügelig. Bis ins Dorf und zurück schafft es mein Sohn noch, den Berg rauf zu den Ziegen und Kühen kann aber doch recht anstrengend für ihn werden. Da warte ich noch, bis er mehr Durchhaltevermögen hat. Ich erinnere mich noch an einen Versuch, bei dem ich auf dem letzten Stück der Strecke Kind 2 auf dem Arm, Laufrad über dem Kinderwagen und Kind 1 im Kinderwagen hatte…entspannt ist anders.
Einen kleineren Hügel hat er letztens schon geschafft und da wurden wir mit Schafen belohnt. Eine helle und eine braune Herde sind derzeit in Fußnähe.
Fazit: wir können uns glücklich schätzen auf dem Land zu leben und das nicht erst seit Corona. Wir haben selbst in so einer Situation viele Freiheiten und können den Kindern etwas Abwechslung bieten. Auch wenn wir selber keine Tiere halten, können wir ihnen täglich welche zeigen. So bin ich als Kind aufgewachsen und freue mich, dass auch meine Kinder so aufwachsen können.
Ein Kommentar
nina. aka wippsteerts.
Ich bin selber ein Landei und auch wenn ich mitlerweile in der Stadt wohne, bin ich auch genau wie Du am Rand von Feldern, Wiesen und Wäldern groß geworden. Das fehlt mir auch oft, aber wir mussten uns damals wg dem Arbeiten entscheiden, immerhin wohnen wir dort noch relativ grün und ländlich. Aber morgens mal Wild zu sehen, Nachts Fledermäuse zu sehen und Eulen zu hören, Molche im kleinen Teich zu entdecken,… das könnten meine Kinder nur bei meinen Eltern. Die wenigen Naturerlebnisse, die ich ihnen hier vermitteln könnt, denn auch in Stadtnähe leben mehr Tiere als viele denken, wiegen nie auf, was ich in meiner Kindheit alles (auch auf den Höfen) erlebt habe. Aber immerhin, hier wissen oftmals Erwachsene und Kinder nicht, was ihnen über den Weg läuft. Ein Reh ist Bambi, Hasen und Kaninchen eins usw.
Deine Bienen Geschichte wird bestimmt spannend, in der Theorie weiss ich, warum Bienen schwärmen, gesehen habe ich es aus der Ferne, aber noch nie teilgenommen.
Hab eine gute Zeit! ( Man ist glaube nie fitter als mit Kinderwagen, gerade mobiler werdendem Kind und was dann alles mit geschleppt werden muss.)
Liebe Grüße
Nina