Veilchenzucker aus dem magischen Heilkraut
Blüht es bei Euch grad auch überall lila? Wilde Veilchen haben unseren Garten erobert und breiten sich stetig aus. Ich lasse sie. Es ist ein sehr willkommenes wildes Kraut. Die Blüten sehen nicht nur schön aus, sie sind auch essbar. Einfach so frisch im Salat oder als Deko auf dem Aufstrich machen sie eine tolle Figur. Aber es gibt noch viele weitere tolle Rezepte mit den zarten Blümchen der Veilchen. Heute stelle ich Euch den Veilchenzucker vor.
Veilchen als Heilkraut
Bevor ich zu dem Rezept komme, möchte ich Euch noch ein wenig aufzählen, wofür Veilchen zumindest früher genutzt wurden. Denn heute sind sie leider größtenteils in Vergessenheit geraten. Bereits in der Antike hieß es Veilchen würden bei Sehstörungen, Kopfschmerzen und Melancholie wirken. In der neueren Zeit werden sie hauptsächlich bei Atemwegsbeschwerden eingesetzt, wie z.B. bei Husten oder Bronchitis. Hier merkt man also schon ein weites Wirkungsspektrum, das dem Veilchen nachgesagt wird. Das Veilchen soll unter anderem abschwellend, antibakteriell, entzündungshemmend, schleimlösend und schmerzlindernd wirken. Es soll daher nicht nur bei den oben genannten Beschwerden unterstützen, sondern auch z.B. bei Fieber, Grippe, Ekzemen, Quetschungen, Entzündungen, Rheumatismus oder Schlaflosigkeit. Ein Allheilmittel so zu sagen. Je mehr ich selbst lese, was ich hier grad zusammen schreibe, desto mehr muss es in unsere Küche!!! Zumindest schadet es definitiv nicht, die Blüten in verschiedene Gerichte einzubauen. Tee und Sirup sind die bekanntesten Varianten, wenn man die Blüten als Heilkraut anwenden möchte.
Also schnell ab in den Garten und Sammeln, denn die Veilchen blühen nur von März bis Mai. Die Saison ist damit schon bald vorbei. Am besten die Blüten an einem trockenen Tag sammeln, sobald das Tau getrocknet ist.
Zucker mit Veilchen
Für den Veilchenzucker brauchst Du Blüten und Zucker im Verhältnis 1:1. Mein Gläschen bestand aus ca.:
- 20g Veilchenblüten
- 20g Zucker
Als Erstes die Blüten leicht ausschütteln, so dass mögliches Krabbelzeug Zeit hat sie zu verlassen. Dann werden die Blüten mit einer leichten Drehbewegung von den Kelchen gezupft und zusammen mit dem Zucker im Mörser gut verrieben.
Die Blüten sind wirklich so fein und zart, dass sie sich durch die Reibung am Stein total im Zucker auflösen. Es entsteht eine feuchte lila Zuckermasse, die ist nun gilt zu trocknen.
Ich trockne meinen Zucker flach verteilt auf einem Stück Backpapier im Dörrautomaten. Bei Produkten, bei denen ich möglichst wenig Verlust an Wirkstoffen, Vitaminen etc. haben möchte, nutze ich im Dörrautomaten Temperaturen von höchstens bis zu 40-45 Grad. Genauso könntet den Zucker bei kleiner Temperatur im Ofen trocknen. Im Ofen würde ich übrigens einen Holzlöffel in die Tür stecken, damit die Feuchtigkeit gut entweichen kann. Auch an der Sonne wäre das Trocknen möglich, wenn einmal zu dieser Jahreszeit 2-3 Tage richtig sonniges Wetter wäre. Denn so lange könnte das Trocknen hier dauern. Im Ofen oder Dörrautomaten ist der Zucker in 2-3 Stunden fertig.
Der Veilchenzucker sollte richtig gut durchgetrocknet sein, damit der später im Glas nicht klumpt. Häufig trocknet der Zucker im Dörrautomat oder Ofen zu großen Stücken bzw. als Klumpen ein. Dann einfach nochmal kurz im Mörser klein mörsern und in einem Schraubglas oder ähnlichem gut schließendem Glas aufbewahren. Der Veilchenzucker schmeckt nicht nur gut, sondern enthält hoffentlich die heilenden Kräfte der Veilchen-Blüten und ist außerdem ein wahrer Hingucker als Topping eines Desserts. In einem hübschen Glas abgefüllt ist es auch ein wunderbares Mitbringsel aus dem eigenen Garten.