Mein Gartentipp: Iris -

Heute stelle ich Euch eine Pflanze vor, die ich nicht mehr aus dem Garten missen möchte. Wenn man genauer hinschaut, ist es nicht nur eine Pflanze, sondern eine ganze Gattung an Pflanzen, deren Blüte sich vom ca. Februar bis in den Juni hinzieht, einzelne Sorten können sogar bis in den Oktober blühen. Sehr pflegeleicht und in verschiedenen Farben sind die Iris immer eine Augenweide. Die Iris hat ihren Namen von der griechischen Götterbotin. Der Sage nach wandelte Iris als Überbringerin von Nachrichten zwischen den Göttern im Olymp und den Menschen über einen Regenbogen zur Erde. Die Vielfalt der Farben, die es bei sonst kaum einer Pflanze gibt, sorgte wahrscheinlich daher für diesen treffenden Namen.

Da sich mittlerweile viele verschiedene Sorten in unserem Garten gefunden haben, könnte Euch eine kleine Bilderflut erwarten, nur als kleine Vorwarnung. Grundsätzlich kann man sagen, je kleiner die Sorte, desto früher blüht sie. Daher starte ich nun mit den Kleinsten.

Frühblühende Iris-Sorten

Die winzig kleinen, kaum größer als 10-15cm werdende Zwerg-Iris Mischung liebe ich besonders, weil sie schon Ende Februar/ Anfang März für einen tollen Blickfang im Garten sorgen. Sie blühen in etwa zu gleichen Zeit wie Krokusse und Schneeglöckchen. Die besonders großen Blüten und die schönen farblichen Übergänge und Musterungen sind zwischen den üblichen Frühblühern ein Highlight. Bei mir sind sie in gelb, blau, weiß und lila zu finden.

Die gelbe Sorte hier müsste die Winogradow-Schwertlilie sein. Die Blütenblätter laufen leicht spitz zu und gehen meist vom der Mitte aus in drei Richtungen auseinander. Besonders auffällig und beliebt ist die Kathrine Hodgkin Iris mit dem schönen Verlauf aus creme und hellblauer Aderung sowie dem gelben Einschlag auf der Zunge, wie ich es nenne. Die dunklen Flecken am Schlund lassen sie besonders exotisch wirken. Es ist eine Kreuzung aus Iris histrioides und Iris winogradowii.

Besonders in Farbe und Form ist auch die Iris reticulata ‘Pauline’, Netzblatt-Iris. Beerenfarben mit weiß gefleckter Zunge und deutlich schmaleren Blütenblättern als die anderen Iris-Sorten sticht die kleine Schwertlilie im Garten hervor.

Erwachen mit dem Frühjahr die restlichen Stauden, treiben aus und wachsen, muss die Iris schon höher wachsen, um gesehen zu werden.

Mittelhohe Sorten

Wenn man sich die frühblühenden Sorten anschaut, sieht man kaum Blattwerk. Das ändert sich, bei den Iris-Stauden, die später mit der Blüte starten. Die Schwertlilie ‘Little Shadow’, eine Bart-Iris blüht vom April bis Mai in einem kräftigen Lila. Die Blüten sind groß und Blütenblätter sind teils nach Innen eingerollt und spitz, die sogenannten Domblätter und teils nach unten hängend wie eine Zunge, darauf liegend ein bürstig wirkender Bart.

Die Blätter sind breit und dick. Schwertartig und fest stehen sie gefächert nach oben. Bei dieser Sorte, die bis zu ca. 30cm hoch wird, wachsen die Blüten knapp über dem Blattfächer. Die Staude selbst entwickelt sich horstig über Rhizome. Wer auf mehr Farbe steht, kann sich bei der Bart-Iris austoben. Es gibt sie in allen Regenbogen-Farben und in vielen Farbmischungen.

Hohe schmal wachsende Iris-Sorten

Zarter als die Bart-Iris kommen hohe schmale Sorten daher, wie z.B. die Iris Hollandica. In unserem Garten finden sich verschiedene aus der Tiger Stripe Mischung. Recht charakteristisch sind sie mit schmalen Domblättern, ihren breiten runden Zunge und dem gelben Schlund. Die Stiele wie die Blätter sind hoch und schmal, eher grasartig. Als Zwiebelblumen erhältlich sind sie eine besonders schöne Schnittblume ab Mai bis Juli. Sie werden bis zu 60cm hoch, brauchen in der Breite jedoch nicht viel Platz.

Von oben betrachtet haben die Iris Hollandica schon fast eine künstlerische Ader. Gut zu erkennen ist heir, dass es bei dieser Sorte den buschigen Bart nicht gibt, dafür fast fiedrige Domblätter.

Auch bei dieser Sorte sind viele verschiedene Farben zu haben: gelb, hellblau, lila, bordeaux, aber auch weiß. Sie vermehren sich übrigens über Brutzwiebeln.

Welche Namen genau hinter meine Mischung stehen, weiß ich leider nicht genau. Allerdings könnte die Folgende eine ‘Eye of the Tiger’ sein. Alle Sorten mögen es übrigens sonnig und trocken und aufgrund der Entwicklung bei uns in Deutschland könnten sie daher immer mehr auf dem Vormarsch sein.

Richtig schön knallig blau ist diese Iris Hollandica Blue Magic. Mit ihren dünnen Stielen und dem wenigen Blattwerk kommen die Blüten schon fast überraschend daher. Häufig fallen sie einem bis dahin kaum im Garten auf.

Mit mehr Blatt und buschiger wächst die Iris Sibirica, die sibirische Schwertlilie oder auch Wiesenschwertlilie genannt. Gefällt ihr der Standort, entwickelt sie sich zu einem richtigen grasigen Buschen aus dem dann die Stiele herauswachsen. Die Rhizom-Iris kann höher als 1m wachsen und blüht im Mai und Juni.

Meine hat kräftig blaue Blüten, die mittig gelb sind und zur Mitte hin weiß. Beide Flächen sind dabei von blauen Adern durchzogen, die einen getigerten Eindruck machen. Wunderschön in ihrer Fülle und durch die Anzahl der Blüten fällt es einem vielleicht einfacher sich ein paar für die Vase abzuschneiden.

Hohe breite Iris-Sorten

Die letzte Sorte, die ich Euch aus dem Garten zeigen möchte ist eine hohe Bart-Iris. Bei mir ist die Iris Matinata vor ein paar Jahren eingezogen. Im ersten Jahr hatte ich eine Blüte, nun bestimmt mehr als 20, die im Mai und Juni blühen. Ich mag an ihr die besonders großen und dunklen Blüten, die einzeln schon eine Höhe von 20cm haben können.

Die gesamte Staude wird bis zu 80cm hoch. Allein die Blütenknospen sind schon richtig dich und dunkel. Ach, was sage ich 20 – bis zu 40 Blüten nach und nach habe ich mittlerweile. Nach 3 Jahren ist eine Vermehrung durch Teilung nach der Blüte sinnvoll.

Ist diese Blüten nicht edel? Keine Farbverläufe wie bei den meisten anderen Iris-Sorten in unserem Garten. Jedoch übertrumpft sie mit dem kräftigen Lila. Ton in Ton auch mit dem Bart in gleicher Farbe wirkt sie einfach sehr besonders.

Na? Ich hoffe, ich habe Euch auch Lust auf Iris gemacht. Es gibt so viele schöne Sorten. Bin sicher ihr werdet passende für Euren Garten finden. Einzig in Signalrot werdet ihr genetisch bedingt keine Iris finden. Suchst Du weitere Gartentipps was Pflanzen anbelangt, dann könnten Dich vielleicht Astern, Echinacea oder Scharfgarbe interessieren.