Gärten von Schloss Trauttmansdorff
Vor Kurzem haben wir unseren jährlichen Urlaub in Südtirol gemacht. Ich mag gerne das Meer. Ich mag gern Sightseeing. Bis wir zum ersten Mal in Südtirol gewesen waren, wußte ich nicht, dass ich auch die Berge gerne mag. Südtirol ist eine tolle Mischung aus Erholung (immerhin Pool, statt Meer), tollem Essen, super Aussicht, Wandern und Sightseeing. Eines der Dinge, die wir uns mit als erstes angeschaut haben beim ersten Urlaub vor drei Jahren, waren die Gärten von Schloss Trauttmansdorff.
Total beeindrucken und das nicht nur für mich, auch meinem Mann haben sie gefallen. Vor Kurzem habe einen totalen Verriss der Gärten in einem Blog gelesen habe, der von einer Touristenfalle spricht und aus dessen Beitrag man noch nicht mal entnehmen kann, ob er überhaupt drin war. Da muss ich kontern. Man mag vom Eingang und dem Eintrittspreisen halten was man mag, aber die Gärten selbst sind wunderbar und die Pflanzen im Gegensatz zu seinen Beschreibungen gut gepflegt. Für Euch habe ich einige Bilder mitgebracht.
Schon kurz hinter der Kasse hat uns diese schöne Installation begrüßt. Eine Reihe an bunten bepflanzten Schubkarren. Ich bekomme hier sofort Lust auf mehr.
Vom Eingangsgebäude dann geht es über eine Brücke, zu den Gärten. Auch die Brücke ist die reinste Blütenpracht und ich hoffe, ich verrate Euch mit meinen Bildern nicht zu viel, falls ihr mal selbst hinwollt. Allerdings werden sich die Gärten sicherlich jeden Monat recht stark ändern, wie es halt der Natur und den Blütezeiten entspricht. Ich hätte die Gärten nur zu gern ein paar hunderte Kilometer näher und würde gerne alle paar Wochen hin. Selbst mit dem Abstand von drei Jahren und eigentlich dem Besuch im gleichen Monat (August), waren die Gärten doch wieder recht anders und man sah genug Neues. Könnte auch daran liegen, dass das Gelände einfach riesig ist. Mit den Kindern und ihrer Geduld sind wir beide Male ca. zwei Stunden durchgelaufen und haben nur einen Bruchteil gesehen.
Das Schloss Trauttmansdorff bei Meran hat eine lange Geschichte. Schon über 500 Jahre her gab es an dieser Stelle die erste Burg, die irgendwann aufgekauft und erweitert wurde von der Adelsfamilie Trauttmansdorff. Irgendwann ging sie an andere Besitzer über und verfiel mit der Zeit. Im Jahr 1846 zog Joseph von Trauttmansdorff und kaufte diese bereits zerfallene Burg auf, die einst von seinen Verwandten verlassen worden war. Er erweiterte die Burg und sie wird seitdem Schloss Trauttmansdorff genannt. Sogar Kaiserin Sissi lebte hier eine Zeit lang.
Die Gärten am Schloss sind noch gar nicht mal so alt. 2001 wurden sie eröffnet und sind damit aktuell 18 Jahre alt. 1994 erfolgte der erste Spatenstich für den Bau dieser botanischen Gärten. Sieben Jahre hat also der Bau gedauert. Das Klima in Meran ist auch einfach perfekt für so eine Anlage. Ganze 100 Höhenmeter überbrücken die Gärten. Im Schloss selbst finden immer wieder passende Ausstellungen statt. Dieses Jahr im August war das Thema ‘Fleischfressende Pflanzen’. Leider nicht genug Zeit gehabt durchzugehen.
Kaum betritt man die Gartenlandschaften, erwartet eine große Pflanzenvielfalt und je nach aktuellem Stand innerhalb der Gärten eine mega Aussicht! Was für eine Kulisse vom Schloss aus mit Blick auf den Teich und die Berge im Hintergrund.
Dazu gibt es noch einen Aussichtspunkt, den man erwandern kann und von da aus hat man einen tollen Blick auf das Schloss und die verschiedenen Ebenen der Anlage.
Auch verschiedene Kunstobjekte, einen Bauerngarten, einen kleinen Brückenparkour, Gewächshäuser etc. gibt es. Wir waren jetzt zwei Mal da und haben immer noch nicht alles gesehen. Es gibt da noch eine Ausstellung ‘Botanische Unterwelt’, die man mit “automatischer” Führung alle Viertelstunde oder so besuchen kann und wir waren schon ganz gespannt. Allerdings……viel zu gruselig für unsere Kinder. Während wir von zwei rauchenden, leuchtenden, sprechenden, riesigen Hundeköpfen begrüßt wurden, mussten wir auch schon rückwärts wieder raus. Nun ja, vielleicht nochmal in ein paar Jahren.
Ich könnte so viel Bilder zeigen, aber ich muss mich irgendwie versuchen kurz zusammen zu fassen. Den Dahlienhügel z.B. fand ich mega! So viele verschiedene Sorten, eine schöner als die andere.
Selbst einen recht großen Bereich mit Kakteen gibt es. Das alles ist in Meran möglich.
Mit am schönsten finde ich die Kräuter-Beete. Ein Hügel mit vielen vielen verschiedenen Thymian-Sorten, Kräuter zum Anfassen, zum drüber Streichen, zum Riechen. Wer mag Kräuter noch so gern wie ich?
Dabei habe ich mal wieder festgestellt, dass ich einfach noch mehr Thymian-Sorten als Bodendecker und Lückenfüller brauche. Es gibt sie in so vielen verschiedenen Grüntönen und Blütenfarben – sehr vielseitig.
Mein Fazit immer wieder: für mich sind die Gärten keine Touristen-Falle, ich würde freiwillig immer und immer wieder hingehen. Klar sind die Eintrittspreise nicht ohne, aber die laufenden Kosten von so eine riesigen Anlage müssen auch irgendwie finanziert werden. Ich würde die Gärten jedes Jahr aufs Neue der ach so gelobten Laubengasse in Meran vorziehen. Die Promenade ist wirklich schön, aber die Laubengasse ist für mich in Meran die Touristenfalle: voll, wenig interessant und ein Touristengeschäft mit Spezialitäten neben dem anderen. Ist man früh genug an den Gärten hat man mit dem Parken kein Problem und in den Gärten die Ruhe pur. Falls ihr auch da wart, würde mich auch Euer Feedback im Kommentar interessieren.