
Walnuss-Buffet für Vögel
Es ist ganz schön frostig draußen und Schnee bedeckt immer noch den Boden. Wo Andere schon die ersten Schneeglöckchen entdecken ist also bei uns noch tiefster Winter. Was ja auch ok ist und bedeutet, Gartenarbeit hat noch etwas Zeit. Dafür genießen wir umso mehr die Vögel im Garten zu beobachten. Aktuell sind hier Kohlmeisen, Blaumeisen, Tannenmeisen, Weidenmeisen, Buchfinken, Feldsperlinge, Bunt- und Grünspechte, Eichelhäher, schon Mal Turmfalken, Raben und Elstern und ganz neu wieder ein paar wenige Amseln. Diese Woche haben wir uns einen neuen Futterplatz einfallen lassen. Wir haben nämlich noch einige Walnüsse übrig von der Sammlung mit den Kinder und kommen nicht häufig genug dazu welche zu knacken. Daraus ist nun ein Walnuss-Buffet für die Vögel entstanden.
Walnuss-Buffet
Gesehen hatte ich es schon Mal im Netz, aber keine Anleitung dazu gefunden und auch keinen richtigen Ursprung des Bildes, also habe ich es einfach selbst versucht. Das Ziel war ein Brett mit Nusshälften, an dem die Vögel die Nüsse herausknabbern können. Verwendet haben wir ein Brett (Reststück unseres Terrassenbodens), Heißkleber und Nüsse. Diese haben wir in zwei Hälften geknackt.

Die Große Frage ist, ob der Heißkleber die Kälte draußen aushält. Alternativ hätten es allerdings Nägel oder geschossene Hefter sein müssen. Ob die Nüsse das überlebt hätten? Für Vögel meines Erachtens auch nicht die beste Alternative und vor allem auch schwierig beim “Nachfüllen” die Nüsse wieder zu ersetzen. Also wurde das Brett so gut wie möglich sauber gemacht und die Nüsse schnell reihenweise auf die heißen Tropfen geklebt.

Nachdem alle Nüsse auf dem Brett waren, habe ich sämtliche überschüssigen Heißklebefäden und -stücke entfernt, damit die Vögel nichts davon in den Schnabel bekommen.

Zum Schluss habe ich noch zwei Haken in das obere Ende des Brettes gedreht. So entsteht die Möglichkeit das Brett entweder auf zwei Nägeln aufzuhängen oder an einer Kordel an einem Nagel oder an einem stabilen Ast.

Unser Walnuss-Buffet für Vögel hängt nun an der Schuppenwand in einem eh schon stark frequentierten Bereich. Es hat nicht lange gedauert und die ersten Vögel haben die Nüsse entdeckt, hauptsächlich Kohlmeisen und Kleiber habe ich bisher daran gesehen.

Es ist wirklich erstaunlich wie gut die Vögel sich am Brett oder den Nüssen selbst halten können. Sogar das Teilen des Futters mit anderen ist hier gar kein Problem. Ich würde sagen das Walnuss-Buffet für Vögel ist ein voller Erfolg.

Nach dem Aufhängen blieben die Nüssen auch bis abends auf dem Brett und hielten die Kälte aus. Am Folgetag herrschte ein sehr nasskaltes und windiges Wetter. Hier fehlten abends 4-5 Nüsse, aber der Rest hält weiterhin. Vielleicht stört die Nässe mehr als die Kälte oder es hat sich ein stärker Vogel wie ein Specht daran versucht. Das könnte ich mir sogar gut vorstellen. Ich werde also weiter beobachten. Kleiner Erfahrungswert am Rande, damit man sieht wie wichtig oder unwichtig die lange Haltbarkeit des Klebers ist…die Nüsse waren innerhalb von zwei Tagen leer. Die Futterstelle ist also ein wenig aufwendiger, aber eine schöne Abwechslung futtertechnisch für die Vögel und naturnah, würde ich sagen.
Natürlich habe ich gleich noch eine weitere Version ausprobiert, diesmal am natürlichen Holzfindling. Da dieser aus der Nässe bzw. dem Schnee kam, habe ich ihn im Heizraum erstmal gut trocknen lassen und sauber gemacht, damit der Kleber hält. Siehe da, auch hier haben sich die Vögel schnell eingefunden.

Sogar den Anflug vom Specht haben die Nüsse überstanden. War mir ja schon klar, dass er die Futterstelle genauso gerne sieht wie die Meisen.

Das mit den Knacken der Nüsse auf genau die Hälfte, funktioniert nicht immer reibungslos. Daher habe ich mir aus den “falsch” geknacktem Inhalt noch eine weitere Idee überlegt.
Gefüllte Walnuss
Ich habe mir ein paar schöne große leere Walnuss-Hälften geschnappt und eine Füllung für sie vorbereitet. Die geknackten Walnüsse, Haselnüsse und ein paar Erdnüsse aus der Weihnachtszeit habe ich dafür gehackt.

Übrig gebliebenes Kokosfett aus unseren selbst gemachten Meisenknödeln habe ich kurz aufgewärmt und mit den gehackten Nüssen vermischt.

In die Walnuss-Hälften kommt ein Stück Kordel. Die Masse wird dann darüber in die Nuss eingefüllt, mit dem Löffel etwas festgepresst.

Die fertigen gefüllten Walnüsse kommen nun zum Abkühlen in den Kühlschrank oder einfach über Nacht nach draußen. Die Füllung wird dabei fest. Futter, dass mit Fett vermischt wird, eignet sich nur für kalte Temperaturen, sonst schmilzt das Fett wieder draußen in der Sonne und die ganze Konstruktion löst sich auf.

Die gefüllten Walnüsse hängen nun draußen im Busch und warten auf Besuch, aber nicht lang…

Nach zwei Tagen haben die Meisen die Nüsse entdeckt und auch der Specht ist wieder ganz vorn dabei.

Walnüsse sind für Vögel auf jeden Fall eine Leckerei und ich habe das Gefühl, hier halten sich sich sogar gerne länger auf. Dazu ist das Ganze hygienischer als ein Futterhaus.
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6 Kommentare
nina. aka wippsteerts
Ach, wunderbare Idee und so schöne Bilder dazu
Ich gebe Nüsse meiss einfach so ins Futterhaus.
Liebe Grüße
Nina
Eva
Hallo Nina,
danke Dir. Irgendwie bin ich beim Nüsse-Knacken drauf gekommen. Im Vogelhaus ist meist mehr Konkurrenz für die Meisen durch Eichelhäher und Spechte. Auf dem Brett habe ich die größeren Vögel noch nicht gesehen und am Holz dann schon mal den Specht.
Viele Grüße,
Eva
Heidemarie Traut
Deine großzügigen Walnuss-Buffets sind einfach nur herrlich. Dass das die Vögel genauso sehen, stellen Deine Bilder und die Schilderung deutlich unter Beweis! Wirklich eine Super-Idee und sehr nachahmenswert!
Dir alles Liebe
Heidi
Eva
Dankeschön, Heidi. Die Vögel stehen auf jeden Fall wirklich total drauf.
Liebe Grüße,
Eva
Katrin
oh ja eine coole Idee mit dem Walnussbrett bzw. Stamm. Wie lange hat es denn vorgehalten? Ich bin im Moment nur am Nachfüllen. Aber vielleicht hab ich hier alle etwas verwöhnt.
LG Katrin aus K.
Eva
Lang war es nicht. Die Meisen sind im Nu drauf geflogen und haben bald alles aufgefuttert. Aber es ist zum Glück schnell wieder aufgefüllt entweder mit neuen Nüssen oder mit der Fett-Nuss-Mischung.