Projekt Obstgarten – Kirschbaum mit Charakter
Unser Projekt Obstgarten ging jetzt in die zweite Runde. Der Plan war ja für dieses Jahr unseren Obstbaum-Bestand deutlich aufzufüllen und ebenso die Obststräucher. Die Obstbäume in unserem Garten sind recht alt und von Jahr zu Jahr geht immer mal einer verloren. Frühzeitig wollen wir aufrüsten, um nicht irgendwann ohne Obstbäume da zu stehen. Platz ist ja da. Obststräucher hatten wir bisher nur wenige zum Naschen. Einen Teil des Obstgartens siehst Du in meinem monatlichen Gartenblickwinkeln. Im ersten Teil des Projektes habe ich eine Zeichnung gemacht, den Ist-Bestand aufgenommen und freie Plätze heraus gesucht. Seitdem haben wir nun die Sorten für Bäume und Sträucher heraus gesucht und ein Angebot einer Baumschule eingeholt.
Unsere Wunschsorten im Obstgarten
Wir wünschen uns in unserem Garten Folgendes:
- Apfel: Gravensteiner, Schöner von Boskoop
- Birne: eigentlich Minister Dr. Lucius, war leider nicht bestellbar -> stattdessen Williams
- Wallnuss
- Pflaume: Anna Späth
- Kirsche: Schwarze Knorpel-Kirsche
- Zwetschge: Hauszwetschge
- Blaubeere: Reka & Goldbeere
- Himbeere: Autumn Bliss
- Jostabeere
- Stachelbeere: Redeva
- dazu ein Zierapfel Everest & einen Winterschneeball
Die Liste sieht lang aus, aber es hat tatsächlich alles Platz. Die Baumschule war da und wir haben zusammen einen Rundgang gemacht und die Pläne ausgearbeitet. Wo hat welcher Baum Platz? Halbstamm oder Hochstamm? Dazu sollen noch zwei Baumstümpfe heraus gefräst werden. Ein Bäumchen umgepflanzt und nach Möglichkeit drei kleine wild gewachsene Zwetschgen gerettet werden, die zu nah aneinander wachsen. Einen Baum mussten wir leider noch fällen, auch dieser sollte dann noch herausgefräst und der Boden geebnet werden, wo vorher die Wurzeln stark hügelig heraus schauten. Dieser Baum, das ist ein Kirschbaum und ihm widme ich den heutigen Beitrag.
Kirschbaum mit Charakter
Es tat uns vom Herzen weh, dass der Kirschbaum weg musste. Er war für uns alle schon etwas besonderes und ich erkläre Dir gleich mal warum. Das ist er bzw. das war er. Gerne hätte ich Dir noch ein schönes Blütenbild vorm blauen Himmel gezeigt, aber ich konnte es in meinem Foto-Chaos nicht finden. Der Baum ist speziell, sieht schon fast aus wie ein Bonsai. Als hätte ihn jemand ganz besonders so zurecht geschnitten und geformt. Meine Schwiegermama ist mit ihm aufgewachsen, mein Mann und seine Schwester natürlich auch. Ich mochte besonders die wirre Form, die greifbaren Früchte, die leckere Sorte und vor allem die Blüte.
Doch leider, leider, leider…würde er so oder so uns wohl nicht lange erhalten bleiben und musste Platz machen für einen neuen Kirschbaum. Er wurde vor ein paar Jahren vom Blitz getroffen.
Aber auch ohne Blitz, hatte das Bäumchen nicht mehr viel Substanz. Total durchgefressen. Hier sieht man es ganz deutlich von Außen. Große Löcher klaffen im Stamm.
Häufig ist es auch schon so gewesen, dass man einen Baum für ganz fest und stark hielt, aber im Inneren spielt sich schon Einiges ab. Im ersten großen Sturm des Jahres fällt er. Wie dieser Apfel z.B., komplett hohl. Den abgeschnittenen Baumstumpf nutzt mein Sohn zum Spielen und ich spiele noch mit dem Gedanken ihn im Garten aufzustellen und zu Bepflanzen.
Wie gesagt, beim Kirschbaum haben wir die Katastrophe auch schon geahnt. Der Baum war in der Saison immer voller Ameisen. Die Kirschen waren lecker, aber wenn man sie unter den Ameisen heraus zupfen muss und sie nur noch danach riechen, dann ist das auch nicht mehr schön. Mein Mann hat den Baum gefällt und das Ganze Schlammassel kam zum Vorschein. Obwohl der Baum dann weg war und die Ameisen sich auch bald verzogen haben, roch es noch tagelang beim Nähern nach ihnen. Ihh, bah, pfuiii!
Bye bye Kirschbaum! Wir werden Dich vermissen, schauen aber auch nach vorn.
Kirschblüte zu Hause
Der nächste Schritt im Projekt Obstgarten ist also gemacht, über den letzten werde ich bald berichten. Es war traurig als die alte Kirsche fiel, aber so kurz vor der diesjährigen Blüte, nahm ich einfach ein paar Ästchen mit Heim für die Vase. Sie haben Platz gefunden, direkt nehmen meinem Osternest mit den mittlerweile verblühten Traubenhyazinthen.
Auch wenn der Baum weg ist, die Kirschblüte zu Hause beobachten…ist es nicht schön? Ein wenig leid tut es mir dennoch für die Bienen, weil jede Blüte weniger natürlich weniger Futter bedeutet, aber viel länger hätten wir nicht warten können. Die neuen Bäume können bis spätestens Mitte April gesetzt werden. Wir haben ja trotzdem drei große Hochstamm-Kirschbäume, die grad in voller Blüte stehen und ich denke, da ist genug Bienenfutter da. Da macht das kleine Bäumchen nicht mehr viel aus.
Jetzt freuen wir uns erstmal auf das Neue! Bin ja schon so gespannt wie der Obstgarten aussehen wird, wenn alle Bäume mal ihre komplette Größe erreicht haben. Hast Du auch größere Gartenprojekte in Planung für dieses Jahr?